Tennisball-Feuchtigkeit – Was passiert, wenn ein Ball nass wird?
Du hast gerade einen tollen Aufschlag vorbereitet und plötzlich fängt es an zu regnen oder die Halle ist feucht. Der Ball fühlt sich anders an, er rutscht auf dem Schläger und du bekommst nicht den gewohnten Spin. Warum das so ist, erklärt dieser Beitrag.
Weniger Reibung, weniger Spin
Ein trockener Tennisball hat eine rauhe Filzoberfläche. Diese raue Struktur sorgt für guten Grip zwischen Ball und Schlägerrahmen. Sobald Wasser auf den Filz trifft, füllt es die kleinen Poren und glättet die Oberfläche. Der Grip sinkt, die Reibung wird geringer und du kannst weniger Spin erzeugen. Das merkt man sofort beim Vorhand- oder Rückhandschlag – der Ball fliegt geradeaus statt zu drehen.
Mehr Gewicht und veränderte Flugbahn
Wasser hat Gewicht. Ein paar Gramm scheinen wenig, aber ein Tennisball wiegt ja nur etwa 57 g. Wenn er ein bis zwei Gramm Wasser aufnimmt, ist er merklich schwerer. Das führt dazu, dass er langsamer beschleunigt, die Flugbahn flacher wird und das Timing schwieriger ist. Besonders beim Aufschlag spürst du, dass der Ball nicht mehr so springt, wie er sollte.
Zusätzlich wird der Ball rutschiger. Das bedeutet, dass du ihn nicht mehr so gut kontrollieren kannst, wenn du ihn streichst. Viele Spieler berichten, dass sie bei nassen Bällen häufiger Fehlbälle machen, weil die Oberfläche plötzlich nachgibt.
Was kannst du tun, wenn das Wetter nicht mitspielt? Zuerst: Nutze einen trockenen Ball. Viele Clubs lagern Ersatzbälle in einem trockenen Behälter. Wenn du merkst, dass deine Bälle feucht sind, lege sie kurz in ein Handtuch oder tausche sie sofort aus. Das verhindert, dass du mit einem schlechten Ball trainierst.
Ein zweiter Trick ist, deine Schlägerbespannung leicht zu lockern. Das erhöht den Kontaktzeitpunkt und gibt dir ein bisschen mehr Gefühl für den nassen Ball. Achte aber darauf, die Spannung nicht zu niedrig zu setzen, sonst verlierst du Kontrolle.
Wenn du draußen spielst, wähle möglichst einen Ort mit guter Drainage. Nasse Plätze haben oft Pfützen, die den Ball zusätzlich beschweren. Ein gut gepflegter Platz lässt Wasser schneller abfließen und reduziert die Feuchtigkeitsaufnahme.
Ein weiterer Punkt: Wärme. Wenn du die Bälle vor dem Spiel kurz in die Sonne legst, verdunstet ein Teil des Wassers und der Ball wird wieder schneller. Aber nicht zu lange, sonst wird das Filzmaterial spröde.
Zum Schluss: Trainiere den Spin bewusst ohne viel Kraft. Mit einem nassen Ball brauchst du weniger Schwung, dafür mehr Präzision. Arbeite an kleinen, kontrollierten Bewegungen, um das Gefühl zurückzugewinnen.
Ob im Training oder im Turnier – nasse Bälle sind eine Herausforderung, die du mit den richtigen Tricks meistern kannst. Probiere die Tipps aus und schau, wie schnell sich dein Spiel wieder stabilisiert.